Frauen und Kräuter – Ein besonders gutes Verhältnis

Beitrag in einer Sonderbeilage der Westerwälder Zeitung vom 24. November 2017:

Frauen und Kräuter – Ein besonders gutes Verhältnis

Wir alle wissen vom „finsteren Mittelalter“, der Zeit der Hexenverfolgung und -verbrennung. Meist waren Frauen Opfer dieser Verfolgungen. Viele dieser Frauen waren wahrscheinlich Heilkundige und Hebammen, die sich mit Kräutern auskannten. Vielleicht waren sie den Männern der Kirche ein Dorn im Auge, weil die Mönche in ihren Klostergärten Heilpflanzen zogen und die Kenntnisse über den Nutzen der Pflanze nicht teilen wollten? Wir wissen es nicht. Aber heute ist vieles wissenschaftlich bestätigt, was man damals nur aus Erfahrung wusste; Erfahrungen mit Pflanzen und Zubereitungen, die über Generationen weitergegeben wurden.

Heute können wir  fertige Tees, Badezusätze und pflanzliche Arzneimittel kaufen. Aber wir können auch mit offenen Augen vor die Tür gehen und sehen, was die Natur uns alles bietet. So wächst zum Beispiel das Gänsefingerkraut bei uns fast überall. Eine kleine, wenig spektakuläre Pflanze, die doch so nützlich ist: Als Tee getrunken hilft dieses Kraut bei Krämpfen aller Art. Oder der Frauenmantel: Er gehört in jede Teemischung, die bei Frauenleiden gegeben wird. Er hilft aber auch gegen leichtere Kopfschmerzen. Dazu einfach ein paar Blätter und Blüten des Frauenmantels aufbrühen und nach 7 – 10 Minuten trinken. 

Auch Schafgarbe, Hirtentäschel und Johanniskraut werden bei Frauenleiden sehr erfolgreich eingesetzt. Ebenso bekannt sind Passionsblume, Melisse und Baldrian, welche bei Unruhezuständen und Schlafstörungen hilfreich sind.

Sie mögen keinen Kräutertee? Es ist heute möglich, Pflanzen so aufzubereiten, dass sie als Tablette oder in Tropfenform verabreicht werden können und trotzdem gut verträglich und nebenwirkungsarm ihre Kräfte entfalten. Auch zu Injektionen können die Wirkstoffe verarbeitet werden. Durch diese Fertigarzneimittel ist eine genaue Dosierung der Wirkstoffe möglich.

Es gibt also viele Möglichkeiten, die Kraft der Pflanze zu nutzen – für jeden ist etwas dabei. Wir müssen sie nur nutzen. Probieren Sie es aus!

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Phytotherapie – ist Pflanzenheilkunde heute noch aktuell?

Beitrag in einer Sonderbeilage der Westerwälder Zeitung vom 19. November 2016:

Phytotherapie – ist Pflanzenheilkunde heute noch aktuell?

Die Antwort lautet: Aber natürlich! Pflanzen werden schon seit Urzeiten zur Heilung und Gesunderhaltung eingesetzt. Was als Erfahrungsheilkunde begann, ist heute längst eine anerkannte Therapiemöglichkeit.

Viele Pflanzen in unserer Umgebung enthalten hochwirksame Inhaltsstoffe, die wir uns oftmals sehr leicht zu Nutze machen können. Im Laufe der Jahre wurden viele Pflanzen auf ihre Inhaltsstoffe hin untersucht und überprüft, ob ihre Inhaltsstoffe tatsächlich so wirken wie die Erfahrungsheilkunde vorhersagt. In den meisten Fällen bestätigte sich die Wirksamkeit. Oftmals wirkt aber nicht der einzelne, isolierte Inhaltsstoff, sondern die Pflanze im Ganzen, mit all ihren sich perfekt ergänzenden Inhaltsstoffen.

Pflanzenheilkunde heißt nicht nur Kräutertee trinken – es gibt viele Anwendungsmöglichkeiten. Man kann Salben, Öle oder Tinkturen herstellen; Wickel, Auflagen und Umschläge können unkompliziert angewandt werden. Auch in Bädern kommen die Wirkstoffe zur Anwendung.

Viele der sogenannten „Unkräuter“ sind wertvolle, alte Heilpflanzen: Brennnessel, Löwenzahn, Gundermann, Hirtentäschel und viele mehr können uns im Akutfall schnelle Hilfe leisten. Zum Beispiel kann der Spitzwegerich direkt vom Weg gepflückt werden und bei Insektenstichen schnelle Linderung verschaffen.

Sollte man sich selbst auf den Weg machen und Pflanzen sammeln wollen, heißt es trotzdem aufgepasst: nur die Pflanzen sammeln, die man auch wirklich sicher kennt. Leider gibt es hier, wie auch bei Pilzen, teils giftige Doppelgänger. Bei Unsicherheit sollte man daher lieber auf den Fachhandel oder die Apotheke zurückgreifen, hier bekommt man die meisten Kräuter fertig getrocknet und in geprüfter Qualität. 

Es gibt heutzutage ein umfangreiches Angebot phytotherapeutischer Fertigarzneimittel, die man in Apotheken, Reformhäusern oder Bioläden erwerben kann. Auch manche Drogeriemärkte haben frei verkäufliche pflanzliche Arzneimittel im Sortiment.

Es zeigt sich also: Pflanzenheilkunde ist heute noch immer so aktuell wie eh und je – und das mit sehr geringen Nebenwirkungen! 

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